Gemeinsame Begehung der Innenstadt mit Bürgermeister Steffan
Nahezu 100 zum Teil gefährliche Problemstellen für den Radverkehr hatte der Ortverband von Bündnis 90/Die Grünen gesammelt. Die Hinweise stammten vor allem aus einer Befragung der Bürger, wurden aber auch bei mehreren Radtouren der Grünen durch die Stadt erfasst und oft mit Fotos dokumentiert. Am 22. September begutachteten Bürgermeister Matthias Steffan und Mitglieder der Grünen Gemeinderatsfraktion – Kathrin Vobis-Mink, Dr. Susanne Hierschbiel, Sabine Walter, Peter Köhler und Dr. Michael Rittmann – sowie weitere Interessierte die wichtigsten dieser Problemstellen in der Innenstadt.
Neben vielen anderen gehörten dazu die Dreikönig- und Heidelberger Straße mit nicht durchgehend markiertem Radweg entgegen der Einbahnstraße, die Mühlenstraße, die Einmündung der Herzogstraße in die Mühlenstraße, die Carl-Theodor-Brücke mit unsicheren Radwegkreuzungen und gefährlicher Einfädelung des Radwegs in die Autospur auf der Strecke hinab zur Mühlenstraße, die Carl-Theodor-Straße mit ihren engen Radwegen und die zur Fahrradstraße umgewidmeten Marstallstraße, in der sich, so Steffan, „viele Schwetzinger als Autoanhänger outen“.
„Das Fahrrad muss in der Stadt ein weitverbreitetes und alltägliches Verkehrsmittel sein“, meinte Steffan mit Blick auf eine Stadt der kurzen Wege. Diese Einschätzung hörten die Grünen gerne, die auch den schon geleisteten und künftigen ernsthaften Einsatz der Stadt für die Verbesserung des Radverkehrs zu schätzen wissen. Für die nahe Zukunft wurde von der Stadtverwaltung ein Planungsbüro beauftragt, das Vorschläge zur weiteren Verbesserung des Radwegenetzes erarbeiten soll. Ausdrücklich begrüßten die Grünen die neue Fahrradregelung in der bald fertiggestellten Karlsruher Straße.
Diskutiert wurden bei der Begehung das Thema Sicherheit des Radverkehrs für Kinder und Ältere, die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Fahrradtrassen, die Radfahrende schnell aus den Außenbezirken ins Zentrum bringen, der bequeme Einsatz von Lastenrädern, die geplante Radschnellverbindung nach Heidelberg, die projektierte Fuß- und Radwegbrücke über die Bahn beim Pfaudler-Areal und Ladestationen für E-Bikes.
Von allen Teilnehmern wurde die zweistündige Tour als eine konstruktive Etappe auf dem Weg von der autofreundlichen zur menschenfreundlichen Stadt bewertet.
Bürgermeister Matthias Steffan hatte anfangs an den Fahrradpionier Freiherr von Drais erinnert, der sich 1817 von Mannheim nach Schwetzingen aufmachte, aber nur bis Rheinau kam. Würde er heute die Tour gefahrlos bis in die Schwetzinger Innenstadt fortsetzen wollen, müssten noch manche Problemstellen beseitigt werden.