„Frauenrechte sind keine Selbstverständlichkeit“

Unglaublich, traurig, erschreckend – mit diesen Worten reagierten die meisten Quiz-Teilnehmer am Stand „100plus1“ der Schwetzinger GRÜNEN an den Kleinen Planken. Denn die Fakten, die das Quiz rund um das Thema Frauenrechte ins Bewusstsein holte, waren ernüchternd. Fakten, wie zum Beispiel, dass noch bis 1977 Frauen ihren Mann fragen mussten, wenn sie arbeiten gehen wollten. Oder, dass die Rechten während ihres Regimes das Frauenwahlrecht abschafften und ihnen verboten, juristische Berufe zu ergreifen oder eine Arztpraxis zu eröffnen.

Ernüchternd waren aber auch Tatsachen aus der Gegenwart. So verdienen Frauen in unserem Land bei gleicher Qualifikation auf dem gleichen Arbeitsplatz immer noch durchschnittlich deutlich weniger als ein Mann. Mit dem kleinen Gewinnspiel wollten die Aktiven der Schwetzinger GRÜNEN aber nicht nur bewusst machen, dass es durchaus noch etliche Benachteiligungen für Frauen gibt, die dringend abgestellt werden müssen. „Wir müssen wachsam bleiben“, betonte Beate Günther, Mitglied im Vorstand des Ortsverbands. Die rechten Strömungen in der Bundesrepublik fänden erschreckend viele Mitläufer. Vor allem die Mitläuferinnen kann Beate Günther nicht verstehen: „Das Frauenbild hat sich bei den Rechten nicht geändert. Anhänger dieser Ideologie wollen uns unsere Rechte nehmen.“

An die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts am 12. November 1918 erinnert der Titel des Standes „100plus1“. Die GRÜNEN betonen, wie wichtig es ist, sich immer wieder bewusst zu machen, dass Frauen in Deutschland erst seit drei Generationen wählen dürfen. Dieses Recht sei keine Selbstverständlichkeit, sondern von Aktivistinnen hart erstritten.

„Und es gibt noch Vieles, das es zu erstreiten gilt“, mahnte die GRÜNEN-Stadträtin Kathrin Vobis-Mink an. Bis zur Gleichstellung der Frau sei es noch ein weiter Weg. Dabei hat sie unter anderem die gerechte Bezahlung, oder gleiche Aufstiegschancen im Blick.

Darauf aufmerksam zu machen ist den GRÜNEN mit ihrem Stand jedenfalls gelungen. Viele Passanten haben sich Zeit für das Quiz genommen. „Und es entwickelten sich tolle Gespräche“, erzählte Kathrin Vobis-Mink. Und was die GRÜNEN besonders freute: Auch viele Männer rieten und diskutierten mit.

Und so werden die GRÜNEN jetzt jedes Jahr im November mit ihrem Stand die Frage stellen: Wie weit ist es her mit der Gleichstellung der Frau in unserer Gesellschaft? Im nächsten Jahr dann unter dem Titel „100plus2“.

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