Hat sich in unserer Stadt beim Thema Plastikmüll in den letzten Monaten etwas verbessert? Das wollten die Schwetzinger Grünen herausfinden.
Vor einem halben Jahr hatte der Ortsverband Schwetzingen von Bündnis 90/Die Grünen am Pfaudler-Areal eine Plastik-Sammelaktion veranstaltet, um auf die massive Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfälle aufmerksam zu machen. 210 l Plastikmüll waren damals zusammengetragen worden. Jetzt brach eine Gruppe engagierter grüner Helfer erneut auf, um neben dem Gehweg am Pfaudler-Gelände Plastikmüll zu sammeln.
„Es ist erschreckend und deprimierend, nach so kurzer Zeit hier schon wieder massenhaft Kunststoffabfall zu finden“, fasste Dr. Michael Rittmann, Mitglied im Vorstand der Schwetzinger Grünen, die Stimmung unter den Helfern in Worte. „In nicht einmal einer halben Stunde kamen 80 Liter Müll zusammen, ganz überwiegend Plastiktüten oder -verpackungen, To-Go-Becher und Fastfood-Teller, aber auch Getränkedosen. Bei deren Herstellung war eine Menge Energie verbraucht worden. Jetzt ließ sich das Kunststoffmaterial meist nur schwer vom Laub trennen, wäre mit den Blättern wahrscheinlich in den Boden geraten und dort jahrzehntelang geblieben. Als Mikroplastik hätte es sich schließlich im Nahrungs- und Wasserkreislauf überall hin verbreitet“.
Dr. Susanne Hierschbiel, Vorstandssprecherin der Schwetzinger Grünen und Stadträtin, erkannte noch ein weiteres Problem: „Selbst wenn Plastik nicht einfach weggeworfen, sondern ordentlich entsorgt wird – in Deutschland beträgt die gesicherte Recycling-Quote für Kunststoff gerade einmal 17 Prozent. Ein Großteil wird verbrannt oder ins Ausland verschickt, wo eine Kontrolle über die Verwertung nur schwer möglich ist“.
Deshalb ist es dringend nötig, Plastik zu vermeiden, war sich die Gruppe der Grünen einig und erinnerte an ihre Vorschläge, wie auf kommunaler Ebene im Alltag der Kunststoffverbrauch gesenkt werden kann. Ein erster Schritt sollte die Einführung eines „Schwetzinger Bechers“ sein, der als Mehrweg- und Pfandbecher die Einweg-To-Go-Becher ersetzt und von der Gastronomie im ganzen Stadtgebiet, und möglichst darüber hinaus, verwendet wird. Andere Städte, wie Mannheim und Speyer, beweisen, dass ein solches Mehrwegsystem städteübergreifend funktioniert. Ein weiterer Schritt kann darin bestehen, in einer kommunalen Aktion Lebensmittel- und Einzelhändler, die Plastikverpackungen reduzieren möchten, zu unterstützen und auszuzeichnen. Auch hierzu gibt es andere Städte als Vorreiter, die zeigen: Plastik vermeiden ist möglich!
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