Am Internationalen Frauentag, waren die Schwetzinger Grünen mit einem Informationsstand auf den Kleinen Planken präsent. Nachmittags, damit – so die Sprecherin Karina Schneider – auch Berufstätige angesprochen werden konnten.
Eigentlich war geplant, Themen wie Lohngleichheit (Gender Pay Gap) und Belastung von Frauen in der Pandemie in den Mittelpunkt zu stellen – doch der brutale Krieg gegen die Ukraine ließ es kaum zu, über anderes zu reden.
So hielten die Grünen Frauen eine Liste von verschiedenen Spendenkonten für die Ukraine bereit und haben im Ortsverband eine Spendenaktion für die Organisation UN-Women der Vereinten Nationen für Frauen und Mädchen in der Ukraine gestartet. Viele der Gespräche am Stand drehten sich dann auch um die Sorge für die Menschen, die jetzt auf der Flucht sind und alles zurücklassen mussten.
Gelbe Narzissen und blaue Vergissmeinnicht wurden als Zeichen der Solidarität und der Hoffnung auf Frieden verschenkt und Infomaterial zum Thema Gleichberechtigung in Deutschland wurde verteilt. Denn tatsächliche Gleichberechtigung ist leider auch nach über 100 Jahren Weltfrauentag noch nicht in unserer Gesellschaft etabliert. Davon zeugen in Deutschland 18% unbereinigte Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen, die erst jetzt aufgenommene Arbeit an der verlässlichen Finanzierung der Frauenhäuser zum Schutz vor Gewalt, Ehegattensplitting mit Steuerklassen 3 und 5 und das daraus resultierende große Problem der Altersarmut von Frauen.
Hinzu kommt die schwierige Situation von Alleinerziehenden, die emotional, organisatorisch und finanziell extrem belastet sind. Hier ist neben der Gleichberechtigung auch Entlastung und Fürsorge eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Zudem zeigen aktuelle Untersuchungen, dass in der Corona-Zeit Frauen besonders belastet sind und häufig ihre Arbeitszeiten im Beruf reduziert haben, um ihren zusätzlichen Aufgaben in Familie und Pflege von Angehörigen nachzukommen. Doch mit der Rückkehr zu traditionellen Rollenbildern sinken Gehalt und Karrierechancen.
Einen großen Erfolg für alle Frauen sieht Stadträtin Kathrin Vobis-Mink in der Aufhebung des §219a, der diese Woche im Bundestag aufgehoben wurde. „Ärztinnen und Ärzte dürfen jetzt endlich über die Möglichkeiten von Schwangerschaftsabbrüchen informieren“, erläuterte Vobis-Mink, die auch Vertreterin der Grünen in der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen ist, am Infostand. „Bislang machten sich die Mediziner:innen strafbar, wenn sie auf ihrer Internetseite darauf hin wiesen, dass in ihrer Praxis Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden. Frauen mussten sich die Adressen „unter der Hand“ besorgen. Einfach untragbar!“
Profitieren werden Frauen auch vom neuen Mindestlohn und der Kindergrundsicherung. Die Kindergrundsicherung wurde im Koalitionsvertrag mit SPD und FDP festgeschrieben und durch die grüne Bundesfamilienministerin Anne Spiegel umgesetzt.
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Mit den ukrainischen Landesfarben erinnerten die Grünen am Internationalen Frauentag an die katastrophale Situation von Müttern, Kindern und Familien im Krieg. Von links: Kreisverbandssprecher Patrick Alberti, Stadträtin Kathrin Vobis-Mink, Kalliope Eberhardt-Rittmann.