Was erwarten Frauen von der nächsten Bundesregierung und der Politik im Allgemeinen? Diese Frage stellten die Schwetzinger Grünen am Weltfrauentag. Interessierte Frauen notierten Ihre Forderungen auf Kärtchen, die an die Wand angepinnt wurden. „Es besteht ein enormer Redebedarf“, stellte Kathrin Vobis-Mink, Frauendelegierte des Kreisverbands bei der Befragung fest. Bei ihr wurde mehrfach der Wunsch nach der Absicherung gegen Frauenarmut geäußert, insbesondere dürften Frauen des Jahrgangs um die 60 nicht die Rentenverliererinnen sein. Denn 2023 lag der Betrag für die Altersrente nach mindestens 35 Versicherungsjahren im Bundesdurchschnitt für Männer bei 1.809 Euro und für Frauen bei 1.394 Euro.
Auch deshalb wurde eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf seitens des Arbeitgebers sowie bessere Modelle für Frauen in Führungspositionen gefordert. „Im Schwetzinger Rathaus funktioniert das. In den letzten Jahren hat sich hier viel verändert, sodass Amts- und Sachgebietsleitungen hier Teilzeit arbeiten können. Aber das leider nicht für ganz Deutschland“, äußert sich Fraktionsvorsitzende Dr. Susanne Hierschbiel. Zudem freuen die Grünen sich, dass nun mit Lisa Schlüter eine Bürgermeisterin in der Verwaltungsleitung ist. Auch die Umsetzung gleicher Bezahlung wurde mehrmals schriftlich fixiert. Hierzu meint Stadträtin Anja Mohrmann „bis Anfang Juni 2026 muss die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz von der Bundesregierung umgesetzt werden, wodurch Frauen in kleineren Betrieben Anspruch auf Auskunft über das Gehalt von Menschen in vergleichbaren Jobs bekommen.“ Letztlich reicht dies aber noch nicht, denn bei männer-dominierten Berufen sollten Frauen gezielt gefördert werden, stand auf einem Kärtchen, und in einem Punkt waren sich alle einig: Gleichheit ist einfach ein Muss!
Im Frühjahr haben die Grünen eine weitere frauenpolitische Veranstaltung geplant. Das Thema dann: Die Initiative zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruch-Paragrafen: „§ 218 Raus aus dem Strafgesetzbuch“.